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Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Hagen und des Instituts für neuere deutsche und europäische Literatur der FernUniversität aus dem Freien Deutschen Hochstift-Frankfurter Goethe-Museum und der Eichendorff-Gesellschaft e.V.
Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Hagen, Universitätsstr. 23, 58097 Hagen
02.04.-26.05.2009
Öffnungszeiten: Mo-Do 9-19 Uhr, Fr 9-16 Uhr, Sa 9-13 Uhr
Anders als andere romantische Dichter ist Joseph von Eichendorff im Gedächtnis der literarisch interessierten Öffentlichkeit geblieben. Viele Eichendorff-Gedichte wurden Volkslieder, die Vertonungen von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und Hugo Wolf machten die Texte weltweit bekannt. Trotz dieses Nachruhmes wurden der Dichter und sein Werk lange Zeit verfälschend gedeutet: Eichendorffs romantisch begründete Kritik der Wirklichkeit erschien als Weltflucht, seine tiefe Gläubigkeit als Naivität, seine Verbundenheit mit seiner schlesischen Heimat als Provinzialismus.
Die Ausstellung zeigt demgegenüber auf der Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und wieder entdeckter Handschriften ein differenziertes Bild des Dichters:
Eichendorffs Lyrik und Prosa gestalten die Gefährdungen und Verluste der beginnenden Moderne. Eichendorff war ein engagierter Zeitgenosse, der sich in die politische Diskussion seiner Zeit eingebracht hat.
Zur Eröffnung am 02. April 2009 (Beginn 19.00 Uhr) führt Dr. Renate Moering in die Ausstellung ein. Anschließend liest Dr. Peter Schütze Joseph von Eichendorffs erstmals 1837 erschienene Novelle "Das Schloss Dürande". Die Erzählung spielt zu Beginn der Französischen Revolution und fängt die politischen und sozialen Umbrüche jener Zeit in einer packenden Handlung ein.
In der Finissage am 26. Mai 2009 (Beginn 19.00 Uhr) lesen Ariane Raspe und Dr. Peter Schütze Gedichte und die Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts". Diese erzählt von einem poetischen Anarchisten und Tagträumer, der sich jeder bürgerlichen Ordnung entzieht. Zwar findet er schließlich ein bürgerliches Eheglück, doch der Schlusssatz "Es war alles, alles gut!" schließt den nächsten großen Aufbruch nicht aus.
Bilder zur Ausstellung