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Kriszti Kiss und Peter Schütze lesen Texte von George Sand und Alfred de Musset.
Eine Veranstaltung der Universitätsbibliothek Hagen in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Hagen e.V. und der Gleichstellungsstelle am Dienstag, 5. Mai 2009, 19.00 Uhr, im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Hagen, Universitätsstraße 23, 58097 Hagen
Im Sommer 1833 begann zwischen George Sand (1804-1876) und Alfred de Musset (1810-1857) eine Liebesbeziehung. Beide waren durch ihre Werke und ihren exzentrischen Lebensstil in Frankreich schon bekannt, beide standen an der Schwelle zum europäischen Ruhm. George Sand hatte die Romane "Indiana" und "Valentine" veröffentlicht, Geschichten von Frauen, die gegen gesellschaftliche Normen revoltieren. Die vom Weltschmerz geprägte Lyrik und Prosa Alfred de Mussets faszinierte die jungen französischen Schriftsteller und Leser.
Ende 1833 reisten Sand und Musset nach Venedig. Dort aber machten bald Misstrauen und Eifersucht das Zusammenleben zu einem Martyrium. Im Frühjahr 1834 verließ Musset Venedig. In den folgenden vier Monaten schrieben sie sich Liebesbriefe, doch nach Sands Rückkehr nach Paris im Sommer 1834 kam es erneut zum Zerwürfnis. "Ich will Dich nicht verlassen, ich will Dich nicht von neuem besitzen. Ist ein Zusammenleben zwischen Dir und mir möglich?", so schrieb sie im Januar 1835. Einen Monat später trennten sich die Liebenden endgültig.
Diese Geschichte wäre lediglich ein Kapitel ihrer Biographie geblieben, hätte sie nicht bedeutende literarische Texte zur Psychologie der Liebe veranlasst. Musset begann im Frühjahr 1834 den Roman "La confession d´un enfant du siècle", von dem er sich seelische Heilung versprach. Es wurde indessen kein Schlüsselroman, sondern die unerbittliche Analyse einer jungen Generation ohne verbindlichen Lebensentwurf. Ebenfalls 1834 schrieb er das Theaterstück "On ne badine pas avec l´amour" ("Man spielt nicht mit der Liebe"), ein Werk, das als heitere Ausdeutung eines Sprichwortes beginnt und zum grausam-intriganten Spiel um die Liebe sich ausweitet. George Sand veröffentlichte 1859 den Roman "Elle et Lui", dessen schonungsloses Bild der männlichen Hauptgestalt die Anhänger des Dichters empörte. Die literarische Bewältigung bewahrte aber beider Geschichte für die Nachwelt. Diese werde, schrieb Musset schon 1834 überschwänglich, "unsere Namen aussprechen wie die der unsterblichen Liebenden, wie Romeo und Julia, wie Héloise und Abälard."