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Eine Soiree zum 200. Todestag von Heinrich von Kleist mit Monika Bujinski, Stefan Keim und Peter Schütze am Mittwoch, 23. November 2011, 19:00 – 21:00 Uhr (Eintritt frei). Die Veranstaltung findet in der Ellipse im ehemaligen TGZ der FernUniversität statt (Universitätsstraße 11, 58097 Hagen).
Am 21. November 1811 beging Heinrich von Kleist zusammen mit seiner unheilbar erkrankten Freundin Henriette Vogel Selbstmord. Es war das Ende eines höchst widersprüchlichen und unglücklichen Menschen, der zugleich einer der sprachmächtigsten Dichter der Weltliteratur war.
Heinrich von Kleist wurde 1777 als Sohn einer Familie aus altem preußischem Adel geboren. Mit 14 Jahren musste er – der Familientradition folgend – eine Offizierslaufbahn beginnen; ihr opferte er, wie er später schreibt, „sieben unwiederbringlich verlorene Jahre.“ 1799 quittierte er den Dienst und begann, an der Universität seiner Heimatstadt Frankfurt an der Oder zu studieren. Kleist führte in den folgenden Jahren ein unruhiges, von tiefen Krisen erfülltes Wanderleben. Nicht in der Wissenschaft, sondern in der Literatur, so erkannte er, lag seine Berufung. Neben dem „Zerbrochnen Krug“ schrieb er Dramen wie „Penthesilea“, „Das Käthchen von Heilbronn“ und „Prinz Friedrich von Homburg“. 1810 und 1811 erschienen Kleists gesammelte Erzählungen. Wenige Monate vor dem Tod des Dichters scheiterte sein journalistisches Projekt, die „Berliner Abendblätter“. Nur sehr wenige Zeitgenossen Kleists erkannten den hohen Rang seines Werks. Vereinsamt, verzweifelt, von seiner Familie gedemütigt und finanziell ruiniert, entschloss sich Heinrich von Kleist zum Selbstmord. Im Abschiedsbrief an seine Schwester Ulrike schrieb er: „… Du hast an mir getan, ich sage nicht, was in den Kräften einer Schwester, sondern in den Kräften eines Menschen stand, um mich zu retten: die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war.“
Monika Bujinski, Stefan Keim und Peter Schütze lesen Briefe Kleists und Zeugnisse seiner Freunde und Weggefährten, die die Lebenskrisen und zentralen Themen des Dichters überaus lebendig ausdrücken. Zu hören sind u.a. Auszüge aus dem Schauspiel „Prinz Friedrich von Homburg“, die Erzählung „Das Bettelweib von Locarno“ und Anekdoten - Texte, die trotz der schwierigen Umstände, unter denen sie entstanden, von beispielloser gedanklicher Kraft und ästhetischer Vollendung sind.