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Eine Veranstaltung der Universitätsbibliothek Hagen in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Hagen e.V. am Donnerstag, 21. März 2013, 19 – 21 Uhr (Eintritt frei). Die Veranstaltung findet statt im KSW-Seminargebäude Bauteil A, EG, 1-3, Universitätsstraße 33, 58097 Hagen
Vietnam in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Auf einer Fähre, die den Mekong-Fluss bei Saigon überquert, lernt ein noch nicht sechzehnjähriges französisches Mädchen einen zwölf Jahre älteren Chinesen kennen. Die Halbwüchsige spürt sofort, dass der Chinese ihr verfallen wird. Dies macht sie glücklich und selbstbewusst, doch sie gibt vor, die Liebe des Mannes nicht zu erwidern. Die Mutter und der dominante und gewalttätige ältere Bruder des Mädchens missbilligen die bald entstehende erotische Beziehung, weil der Liebhaber Chinese ist; dessen reicher Vater wiederum lehnt die Verbindung mit einem armen europäischen Mädchen ab. Zwei Jahre später verlässt die junge Frau auf einem Ozeandampfer das Land, sie wird von ihrer Mutter nach Frankreich geschickt. Erst nach der Trennung von ihrem Liebhaber und von ihrer Familie kann sie ihren Wunsch verwirklichen, Schriftstellerin zu werden.
Marguerite Duras, 1914 in Französisch-Indochina geboren und 1996 in Paris gestorben, erzählt in ihrem 1984 erschienenen Roman "L´ Amant" (auf Deutsch 1985 unter dem Titel "Der Liebhaber" erschienen) diese Geschichte, die sehr starke autobiographische Züge trägt. Das Buch, für das Marguerite Duras den Prix Goncourt erhielt, wurde zu ihrem größten literarischen Erfolg. Auch seine Verfilmung durch den Regisseur Jean-Jacques Annaud 1992 fand weltweite Beachtung.
Nach dem Erscheinen der deutschen Übersetzung des Romans 1985 schrieb Marcel Reich-Ranicki: "Was ist das nun eigentlich? Ein Roman? Eine Erzählung? Ein Bericht? Ein Stück Autobiographie? Die Erinnerung einer alten Frau? Auf jeden Fall: Poesie. Das Resümee verbirgt sich mitten in diesem Buch. Es klingt elegisch und düster: 'Ich habe nie geliebt, wenn ich zu lieben glaubte, ich habe nie etwas anderes getan, als zu warten vor verschlossenen Türen.' Mag jeder dieses Buch auf seine Weise verstehen. Mir scheint, dass Marguerite Duras uns sagen wollte: Die Liebe, sie ist doch kein leerer Wahn."
Veronika Nickl wurde in München geboren und wuchs dort auf. Sie erhielt ihre Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Stuttgart. Sie war Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Stuttgart, Staatstheater Darmstadt und Theater Dortmund und gastierte am Berliner Ensemble, Schauspielhaus Düsseldorf und der Neuköllner Oper Berlin. 2001 gewann sie den Schauspielpreis von NRW. Seit 2005 ist Veronika Nickl am Schauspielhaus Bochum engagiert. Ihre bisherigen Lieblingsrollen waren Elisabeth aus "Maria Stuart" von Schiller, "Lola Blau" von Georg Kreisler, Hester Swane aus "Katzenmoor" von Marina Carr, die Helene aus "Das Fest" von Thomas Vinterberg und die Lady Macbeth aus "Macbeth" von Shakespeare.