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Letzte Zuflucht Mexiko. Gilberto Bosques und das deutschsprachige Exil nach 1939

Letzte Zuflucht Mexiko. Gilberto Bosques und das deutschsprachige Exil nach 1939

Eine Ausstellung des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Hagen, Universitatsstraße 23, 58097 Hagen, vom 11.03. – 26.04. 2014 (Öffnungszeiten: Mo-Do 9-19 Uhr, Fr 9-16 Uhr, Sa 9-13 Uhr)

Ausstellungseröffnung am 11.03. 2014, 18–21 Uhr

18 Uhr: Führung durch die Ausstellung im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek

19 Uhr: Lesung im KSW-Seminargebäude, Bauteil A, EG, 1-3, Universitätsstraße 33

Dr. Christine Fischer-Defoy (Berlin): „Ich bin hier wegen des Friedens – und meiner Pferde“ – Gustav Regler in Mexiko
„Tod, wo ist dein Stachel?“ Dr. Peter Schütze liest Texte von Gustav Regler

Zweite Lesung am 19.03. 2014, 19-21 Uhr, im KSW-Seminargebäude, Bauteil A, EG, 1-3, Universitätsstraße 33:

Georg Schirmers (UB Hagen): Schreiben als Erinnern – Anna Seghers in Mexiko
„Der Ausflug der toten Mädchen“ – Veronika Nickl liest die Erzählung von Anna Seghers.
Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Lesungen ist frei.
Die Veranstaltungsreihe findet statt in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hagen und Umgebung e.V. und der Jüdischen Gemeinde Hagen.
Die Ausstellung wurde gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Marseille im Sommer 1940. Die Stadt am Mittelmeer wurde zum Zielort von Menschen, die aus dem von deutschen Truppen besetzten Norden Frankreichs in den noch nicht okkupierten Süden geflüchtet waren. Zu ihnen gehörten zahlreiche deutschsprachige Exilanten, viele von ihnen jüdischer Herkunft, die ihre Heimat nach 1933 hatten verlassen müssen. Jetzt aber drohte Marseille zur tödlichen Falle zu werden. Deswegen bemühten sich die Flüchtlinge um Pässe, um Transit- und Einreisevisen in sichere Länder.
Gilberto Bosques, von 1940-42 mexikanischer Generalkonsul in Marseille, wurde mit der Rückendeckung seiner Regierung ein wichtiger Akteur der Rettungsbemühungen. Er half den Flüchtlingen finanziell und besorgte ihnen die notwendigen Visen.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 25 Biografien prominenter oder unbekannter Mexiko-Emigrantinnen und –Emigranten, die zu verschiedenen politischen Lagern gehörten. Zu ihnen zählten Anna Seghers, Steffie Spira, Walter Janka und Gustav Regler. Nur wenige von ihnen konnten in Mexiko in ihren früheren Berufen arbeiten, für sie alle aber bedeutete das Land Freiheit und Rettung.

Zur Ausstellungseröffnung am 11. März 2014 liest Dr. Peter Schütze Texte von Gustav Regler (1898-1962). Der im Saarland geborene Autor floh 1933 ins französische Exil. 1939 in Frankreich als feindlicher Ausländer interniert, konnte Regler zusammen mit seiner späteren Ehefrau Mieke Vogeler 1940 nach Mexiko emigrieren. Gustav Regler vermittelt in seinen Texten die Gewalt- und Todeserfahrungen seiner Generation, er erweist sich aber auch als ein Autor, der die ihm fremde Kultur Mexikos, die ihn zutiefst faszinierte, eindrucksvoll zu schildern vermochte.

In einer weiteren Veranstaltung am 19. März 2014 liest Veronika Nickl die Erzählung „Der Ausflug der toten Mädchen“ von Anna Seghers (1900-1983). Anna Seghers, seit 1933 im französischen Exil, konnte 1941 mit ihrer Familie nach Mexiko fliehen.
Ihre dort entstandene Erzählung „Der Ausflug der toten Mädchen“ verbindet autobiografische Jugenderinnerungen mit der Darstellung der Schrecken von Krieg und Faschismus. Die Ich-Erzählerin sieht sich aus der mexikanischen Gegenwart plötzlich in den Kreis ihrer Mainzer Klassenkameradinnen und Lehrerinnen Jahre 1914 versetzt. Doch diese glückhaft-visionäre „Heimkehr“ wird rasch überblendet vom Bewusstsein der katastrophalen Ereignisse der letzten Jahrzehnte: Alle in der Erinnerung aufscheinenden Menschen sind gestorben, einige als Opfer, die meisten als Mitläuferinnen und Täterinnen.

Nachricht gültig bis 26.04.2014

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Letzte Änderung: 11.02.2022


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